Prora auf Rügen – Urlaubsort und Ausflugsziel

Prora – Sonniger Urlaubsort mit grauen Beton-Zeitzeuge, dem „Koloss von Rügen“

Das man nicht immer als Reisender in die Ferne schweifen muss, um beispielsweise den Koloss von Rhodos in Augenschein zu nehmen, beweist die Insel Rügen anhand ihres Koloss von Prora. Natürlich ist dabei dieses einmalige Bauwerk keinesfalls mit solch zahlreichen mystischen Legenden behaftet wie der Veteran in Griechenland, aber ohne Zweifel ist dieses Gebäude eine wahre Sehenswürdigkeit, die weit über die Grenzen hinweg sehr bekannt ist.

Prora mit Jasmunder Bodden auf Rügen
Prora mit Jasmunder Bodden auf Rügen

 

Als längstes Gebäude Deutschlands erstreckt sich der Koloss von Prora auf einer Gesamtlänge von über 5 Kilometern und wurde einst von der Nationalsozialistischen Organisation KdF erbaut. Dieser gehört zu den beliebtesten Ausflugszielen von Rügen.

Kraft-durch-Freude-Seebad (KdF) – von den Nazis errichteter fünfstöckiger Betonbau

Es wird vermutet, dass der einstige Gedanke beim Bau des Kolosses war, hier eine der größten Kuranlagen zu errichten wobei dieser grundlegende Aspekt durch den Ausbruch des Krieges vernichtet wurde. Daher ist das Gebäude teilweise auch heute noch nicht ganz fertiggestellt, wenngleich es aber gegenwärtig einige durchaus sehenswerte Begebenheiten für den Besucher bereithält. So sind hier das NVA Museum sowie das Eisenbahn- und das Technikmuseum Rügens beherbergt. Während sicherlich gerade das Militärmuseum einen unverfälschten Blick auf die damalige Lebensweise der DDR offenbart, wird das Eisenbahnmuseum so manchen Kindheitstraum erwecken. Denn angesichts der rund 30 alten Lokomotiven und der zahlreichen Oldtimer Busse wird das Herz eines manchen Besuchers höherschlagen.

Der architektonische KdF Betonkoloss in Fakten

  • Der FdF Koloss wurde zwischen 1936 und 1939 von den Nazis erbaut.
  • Dieser riesige Betonbau sollte ein riesiges Hotel werden, das 20.000 Erholungssuchende fassen sollte.
  • Durch den Krieg wurde nicht mehr weiter gebaut. Die Arbeiten stoppten.
  • Zu DDR-Zeiten wurde der Komplex als Kaserne eingerichtet.
  • Der Bau ist etwa 4,5 Kilometer lang und 6 Stockwerke hoch.
  • Heute wird der Bau nur in einem kleinen Teil für das Dokumentationszentrum Prora und eine Jugendherberge genutzt.
  • Der größte Teil steht leer und verlassen.
  • Dieser düstere Ort direkt vor dem Strand von Prora dient heute als Mahnmal

Das zwischen 1936 und 1939 gebaute und unvollendet gebliebene KdF-Seebad Rügen ist als „Koloss von Prora“ bekannt.

KdF-Bau in Prora teilsaniert
KdF-Bau in Prora teilsaniert

Der KdF-Bau in Prora hat sich von einem kontroversen Relikt der NS-Zeit zu einem modernen Urlaubsresort gewandelt und repräsentiert heute eine bemerkenswerte Transformation. Er ist größtenteils saniert und nicht mehr als Lost Place zu betrachten. Mit der Sanierung von etwa zwei Dritteln der Anlage wurden luxuriöse Ferienwohnungen, Hotels, Restaurants und kulturelle Einrichtungen geschaffen, die Prora zu einem attraktiven Ziel für Urlauber machen.

Die geplanten Investitionen und die Entwicklung zusätzlicher Infrastruktur wie Seebrücken und einer Marina unterstreichen das Potenzial der Anlage. Gleichzeitig erinnern die noch unsanierten Bereiche sowie das geplante Dokumentationszentrum an die historische Bedeutung des Ortes und laden zu einer kritischen Auseinandersetzung mit seiner Vergangenheit ein.

Die schönen Seiten des sonnigen Urlaubsortes entdecken

Dabei reduzieren sich die Sehenswürdigkeiten Proras aber keinesfalls nur auf den Koloss von Rügen. Sondern vielmehr wird man hier als Besucher auch in den Genuss eines kilometerlangen Sandstrandes kommen, der gerade in den Sommermonaten zum Ausflugsziel zahlreicher Urlauber wird. Am feinsandigen Ostseestrand tummeln sich dann Klein und Groß, wobei hier jeder sein eigenes individuelles Plätzchen finden wird und sich wohltuend erholen kann. Dabei eignet sich Prora zudem auch für zahlreiche Ausflüge in die nahe Umgebung und auch der Wassersport wird in dieser Küstenortschaft sehr großgeschrieben. So kann man hier die unterschiedlichsten Sportarten ausüben, oder sich eben auch nur wohltuend entspannen und regenerieren.

Eisenbahnmuseum in Prora
Eisenbahnmuseum in Prora

Dabei geht dann das eigene persönliche Entspannungsprogramm auch dann weiter, wenn längst die Sonne Rügens in der Abenddämmerung verschwindet und das baltische Meer zärtlich die dunkelrote Sonne küsst.

Das Prorerer Wiek bietet endlose 6 km Sandstrand.

Denn gerade in Prora wird die Gastfreundschaft und das Wohlbefinden der Urlauber sehr großgeschrieben. So kann man sich hier in den unterschiedlichsten Restaurants mit Köstlichkeiten aus der Ostsee wunderbar kulinarisch verwöhnen lassen und vielleicht entdeckt man gerade hier, dass die Liebe zu Rügen auch durch den Magen gehen kann.

Ein Höhepunkt für die Touristen ist der Baumwipfelpfad. Er lockt mit einem 40 Meter hohen Aussichtsturm.

Prora Strand

Der Prora Strand ist ein wahrer Geheimtipp für alle, die die natürliche Schönheit der Ostsee genießen möchten. Der feine Sandstrand erstreckt sich über mehrere Kilometer und bietet reichlich Platz zum Entspannen und Verweilen.

Besucher können hier die frische Brise spüren und in das klare Wasser eintauchen. Die ruhigen Ecken des Strandes eignen sich hervorragend für Spaziergänge oder um einfach zum Relaxen einen Strandkorb zu mieten.

Familien finden ausgezeichnete Möglichkeiten, ihre Zeit hier zu verbringen. Die Sicherheitsvorkehrungen für Kinder sind gut durchdacht, sodass die Kleinen unbesorgt spielen können. Zudem gibt es unterschiedliche Freizeitmöglichkeiten wie Beachvolleyball und Wassersportaktivitäten, die den Aufenthalt abwechslungsreich gestalten. Ein Tag am Prora Strand verspricht sowohl Erholung als auch Spaß für Groß und Klein. Mehr zum Strandpanorama Prora gibt es hinter dem Link.

Die Bronzeskulptur „Der Sportler“

Die Bronzeskulptur „Der Sportler“ in Prora, geschaffen von Jürgen Raue im Jahr 1976, ist eine eindrucksvolle Darstellung eines nackten männlichen Athleten. Ihre Platzierung auf einer Aussichtsplattform mit Blick auf den Strand unterstreicht ihre Verbindung zu Themen wie körperlicher Ästhetik, Stärke und Naturverbundenheit. Die Nacktheit der Figur spiegelt nicht nur den Stil des sozialistischen Realismus wider, sondern könnte auch als subtile Referenz an die FKK-Kultur gedeutet werden, die auf Rügen traditionell stark ausgeprägt ist.

Bronzeskulptur „Der Sportler“ in Prora
Bronzeskulptur „Der Sportler“ in Prora

Darüber hinaus knüpft die Skulptur an die ursprüngliche Idee von Prora als Ort der körperlichen Ertüchtigung und Gemeinschaft an, wie sie im Konzept des KdF-Seebades verankert war. Trotz ihrer Entstehung in der DDR-Zeit integriert sie sich nahtlos in die historische Erzählung des Ortes und bietet Besuchern heute sowohl einen künstlerischen als auch historischen Anknüpfungspunkt.

Die Nacktheit der Figur könnte auch als Anspielung auf die FKK-Kultur (Freikörperkultur) interpretiert werden, die an den Stränden Rügens verbreitet war und ist.